Heute geht es um den Adventskalender, auch wenn dies nicht unbedingt etwas mit dem Hexentum oder der Magie zu tun hat. Doch gerade mit Kindern kommen wir auch um einige Traditionen nicht herum, die im eigentlichen nichts mehr damit zu tun haben, die einst christlich erschaffen wurden. Ich jedenfalls halte es so, dass ich meinen Kindern nicht das normale Weihnachtsfest oder den Adventskalender nehmen möchte. Auch wenn wir andere Wege gehen und Weihnachten nicht im christlichen Sinne verbringen, gehört es trotzdem irgendwo dazu und schließlich kennen sie es von den anderen Kindern, da möchte ich sie nicht ausschließen.
Adventskalender kennen wir schließlich alle aus unserer Jugend und Kindheit. Sie sollen uns Vorfreude bringen und die Wartezeit etwas versüßen. Hier gibt es massive Unterschiede mittlerweile zu kaufen. Mit Spielzeug, mit Naschkram, für Erwachsene, für Tiere. Schlicht scheint alles mittlerweile möglich. Doch woher kommt nun der Adventskalender?
Die Geschichte des Adventskalenders
Die ersten Anfänge nahm der Adventskalender im Laufe des 19 Jahrhunderts. Anfangs fand man ihn in täglichen Andachten der katholischen Kirche. Man traf sich und es wurden Bibelstellen vorgelesen, Ferse aufgesagt, gemeinsam gebetet und Lieder gesungen. Allerdings ist diese Zeit für Kinder schwer greifbar gewesen und so begannen sich die Eltern Möglichkeiten auszudenken, um dem Kind das besondere und Festliche der Adventszeit erklärbar und greifbar zu machen. Z.b hängt man in Familien 24 weihnachtliche Bilder an die Wand oder an ein Fenster. Es gab auch besonders in katholischen Gegenden die Art dass das Kind für gute Taten täglich ein Strohhalm in die Krippe des Jesuskindes legen durfte damit diese es schön weich hatte.
Der erste wirklich gedruckte Adventskalender war die Weihnachtsuhr welche 1902 in Hamburg hergestellt wurde dieser Kalender hatte noch keine Türchen zum öffnen sondern bestand aus zwei bedruckten teilen der eine Bogen war mit 24 Bildern zum Ausschneiden und auf dem anderen Bogen waren 24 Felder mit Fersen abgedruckt jeden Tag durfte nun Kinder ein Bild ausschneiden den Fersen und das Bild darauf klären kleben.
Etwas anders gestaltete es sich, als der Zweite Weltkrieg ausbrach und Papier nicht mehr so leicht zu bekommen war auch wurde der Druck eingestellt da er als kriegsunwichtig eingestuft wurde, als Ersatz hat sich die NSDAP dann einen nationalsozialistischen Kalender einfallen lassen. Dieser bestand aus einem Heft, das ähnlich der christlichen Tradition Erzählungen, Lieder, Sprüche, Malvorlagen und Bastelvorlagen erhielt, allerdings mit dem klaren Ziel, die Adventszeit umzudeuten und das christliche Religiöse zu entfernen.
Zu dieser Zeit wurde aus dem Adventskranz auch der Sonnenwendkranz, das Christkind wurde zum Lichtkind gemacht, das Wort Vorweihnachtszeit wurde durch den lateinischen Begriff Advent ausgetauscht und Nikolaus wurde zum Schimmelreiter gemacht. Allerdings hielt dies nicht lange, denn schon Weihnachten 1945 gab es wieder den ursprünglichen Adventskalender. Die Sehnsucht nach den Werten und alten Traditionen war geweckt und die Leute wollten diese weiterführen. Daraus entwickelte sich nach und nach die Tradition das Adventskalender mit Schokolade gefüllt wurden.
Adventskalender heute
Wie bereits oben erwähnt gibt es heute nicht nur Adventskalender mit Schokolade, die Industrie ist auf diesen Zug aufgesprungen es gibt für Kinder nun sämtliche spielzeugkalender, es gibt Kalender für Tiere mit verschiedenen Leckereien, es gibt für Erwachsene Beauty Kalender mit Schminke oder ähnliche, es gibt Adventskalender mit Teesorten oder alkoholischen Getränken. Es gibt schlichtweg gefühlt, alles als Adventskalender zu kaufen. Allerdings gibt es auch noch jene, die einen Adventskalender selber basteln.
Dafür gibt es mittlerweile vorgefertigte Bastelsets, schon fertige Stoffkalender zum Befüllen und noch andere Möglichkeiten. Ob man nun in Form von Häuschen oder ähnlichem Boxen selber bastelt oder kauft, ist jedem selber überlassen und entscheidet jeder nach eigenen Wünschen oder kreativen Möglichkeiten.
Den eigenen Adventskalender befüllen
Auch hier ist der eigenen Fantasie keine Grenze gesetzt. Die einen möchten lieber den Kindern mit ein wenig Naschkram die Zeit versüßen, andere legen eher Wert auf kleine Spielzeuge, von denen die Kinder auch länger etwas haben oder wieder andere legen Wert auf eine qualitativ hochwertige Zeit des Zusammensein.
Ich persönlich kann hier nur dafür sprechen, finde es immer wieder sehr schön, über gemeinsame Aktivitäten nachzudenken. Wenn wir einmal ehrlich zu uns selbst sind, was bleibt denn in Gedanken? Ist es wirklich die Schokolade, an die wir uns aus unserer Kindheit erinnern? Oder die Spielsachen, die wir geschenkt bekommen? Nein, es sind vielmehr die schönen gemeinsamen Stunden, die wir verbracht haben. In denen wir uns einzigartige Erinnerungen schaffen konnten. Warum also nicht einfach diesen Gedanken wieder aufgreifen? Es darf ja ruhig ein kleines Naschzeug dazukommen.
Wie könnte man also einen Adventskalender mit einer schönen Zeit füllen? Und hier setzen meine Gedanken ein, ich kann z.B eine Handvoll Schokoladenkugeln auf 24 Türchen verteilen. Dazu dann jeweils einen kleinen Zettel, der als Gutschein fungiert. Hier sind die Vorlieben und Möglichkeiten der Eltern und Kinder entscheidend.
Als Beispiel könnte man für einen Tag sagen, es gibt zusätzlich zur Schokolade einen Gutschein, der besagt, man macht einen Nachmittag, indem man z.B. ruhende oder Kekse backt. An einem anderen Tag liegt z.B ein Gutschein, bei dem man einen Ausflug auf den Weihnachtsmarkt plant. Hier gibt es also genügend, wie man sich 24 schöne Erinnerungen in kürzester Zeit schaffen kann. Dieses Prinzip kann ich nun nicht nur auf Eltern und Kinder übertragen, sondern man kann so auch seinen Liebsten oder seiner Liebsten eine unbeschreibliche und schöne Adventszeit bescheren.
Ideen für einen aktiven Adventskalender mit Kindern
- Lebkuchen backen und ein Lebkuchenhaus bauen
- Kekse backen
- den Wunschzettel schreiben
- eine Weihnachtsgeschichte lesen
- Bratäpfel machen
- heiße Schokolade mit Sahne noch wie bei der Oma aus richtiger Blockschokolade kochen
- gemeinsam kochen
- einen Winterspaziergang im Wald unternehmen
- Märchen lesen
- Christbaumschmuck basteln
- einen Weihnachtsmarkt besuchen
- Windlichter gestalten
- einen Weihnachtsfilm anschauen
- Meisenknödel herstellen und aufhängen
- selbst gebrannte Mandeln herstellen
- mit Salzteig basteln
- Waffeln backen
- Julmonde backen
- Schokoladenfondue machen
- Schokopralinen herstellen
Ich wünsche euch viel Spaß mit diesen Anregungen und hoffe, dass ihr eine schöne und ruhige Adventszeit habt.