Es ist Herbst und die Kastanie ist allgegenwärtig. Der Oktober ist nicht nur der Monat an dem Samhain ganz präsent und nah ist. . Als Kind haben wir sie mit Vorliebe gesammelt, mit ihr gespielt und auch gebastelt. Sie zog uns geradezu magisch in ihren Bann. Als Erwachsene ignorieren wir dieses kleine Wunder der Natur leider viel zu oft, dabei kann die Kastanie so viel und ist ein wahres Wundermittel zu fast allen Gegebenheiten.
Steckbrief
- lateinischer Name: Aesculus hippocastanum
- englischer Name: Chestnut
- weitere Namen: Kastanie, Pferdekastanie
- Pflanzenfamilie: Sapindaceae (Seifenbaumgewächse)
- Verwendete Pflanzenteile: Früchte, Rinde, Blüten, Blätter, Wurzel
- Inhaltsstoffe: Aesculin, aescin, Alantoin, Angelinsäure, Bitterstoff, Kampferöl, Cholin, Cyanidin, Farbstoff, Flavone, Flavonglykoside, Fraxin, Gerbstoff, Gerbsäure, Cumarine, Linolensäure, Saponine
- Sammelzeiten: die Rinde im März, die Blüten im Mai und die Früchte im September und Oktober
Nutzungsmöglichkeiten der Kastanie
Wir können viel mit Kastanien machen, nicht nur das Kastanienwaschmittel was ich euch bereits vorgestellt habe. Die Möglichkeiten sind weitaus vielseitiger. Kastanien kommen in der Medizin schon lange vor. Ob man es nun zur krampflösenden Behandlung bei Wadenkrämpfen, gegen offene, geschwollene oder schwere Beine aber auch gegen Rheuma, Arteriosklerose und Gicht einsetzen will. Es hilft das Einreiben mit Salben und Tinkturen.
Allerdings muss man dafür nicht gleich zu Produkten aus der Apotheke zurückgreifen, denn es ist gar nicht schwer, Salben oder auch Tinkturen selber herzustellen. Ich hab die Erfahrung gemacht wenn ich Tinkturen selber ansetze das die traditionell überlieferten Kräuter und Inhaltsstoffe teils sogar besser und effektiver helfen können.
Weitere gesundheitliche Anwendungsgebiete sind: Augenringe, Diabetes, Durchfall, Ekzeme, Erkältung, Fieber, Frostbeulen, Hautprobleme, Hämorrhoiden, Ischias, Keuchhusten, Leberschwäche, Magenkrämpfe, Venenerkrankungen, Wunden und Ödeme.
Nicht nur medizinisch praktisch
Doch die Kastanie kann nach mehr. Kastanienpulver kann man, wie beim Waschpulver schon kurz erwähnt, ganz einfach selber machen. Man zerkleinert die Früchte im Mixer bis man einmal gröberes oder mal feineres Pulver erhält. Hier kommt es auf die eigene Vorliebe an. Mit dem Pulver kann man nun nicht nur Waschmittel ansetzen.
Mit dieser einfachen Grundlage kann man mehr machen. Man kann sich aus dem Kastanienpulver ein Zahnputzpulver herstellen was sogar die Zähne mit aufhellen soll. Wenn man dem Körper etwas Gutes tun möchte und auch mit ein bisschen auf ein nachhaltigeres Leben achten möchte bietet sich Shampoo und Duschgel an. Doch auch ein entspannendes oder auch linderndes Massageöl kann man durch einen Ölauszug ganz leicht selber machen.
Wie wäre es zum Beispiel mal mit der Kastanie als Badezusatz?
Das ist nicht nur ein purer Wellnessfaktor sondern auch gerade bei Durchblutungsstörungen und rheumatischen Leiden eine Wohltat. Hierfür weicht man entweder 500g bis zu 1 kg grob zerkleinerte Kastanien in 5 Litern Wasser ein, oder man kann auch 10 EL Pulver nutzen dann reduziere ich die Menge Wasser allerdings nach Gefühl. Dies lässt man dann über Nacht stehen. Vor der Anwendung kocht man das ganze kurz auf und lässt es danach ca 30 Minuten sanft köcheln und gießt danach die Flüssigkeit durch einen Sieb ab ins Badewasser oder Filtert diese zuvor.
Die spirituelle Bedeutung
Für uns Hexen steckt aber noch mehr in einem Kastanienbaum als nur das was wir aus der Frucht (den Samen) machen können. Für uns steht dieser Kraftbaum für die Erdung und Verwurzelung im Hier und Jetzt. Sie unterstützt uns also in der Gegenwart und der Realität. Der Baum hilft uns unseren Platz im Leben zu finden. Aber auch das Sich auf das Wesentlich zu fokussieren ist ein Thema denn auch an den aufrecht stehenden Blüten zeigt sich seine Kraft. Wir verbinden sie mit dem Prinzip des männlichen, dem Jupiter und dem Feuer. Seine Kräfte beziehen sich besonders auf Glück, Gesundheit und Wohlstand, aber soll er Schutz vor Unfällen und Stärke im Unglück bringen.
Im keltischen Baumhoroskop steht die Kastanie übrigens für die kommunikative Eigenschaft eines Menschen.