Ein nachhaltiger Haushalt ist der Grundstein für ein nachhaltiges Leben. Hier bietet sich unheimlich viel Potential und kann man effektiv etwas ändern. Dies beginnt schon beim Hausputz, beim Einkauf oder wenn es darum geht Müll zu vermeiden.
Der Hausputz, ein nachhaltiger Haushalt, schafft einen neuen Ansatz
Das fängt bei den Reinigungsmitteln an. Den meisten ist gar nicht bewusst das viele dieser Reinigungsmittel unsere Lunge und die Haut durch kritische Inhaltsstoffe schädigen. Gleichzeitig werden Restbestände, der 1,3 Millionen Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel jährlich, in das Abwasser abgegeben. Die meisten schädigen und sind eben nicht biologisch abbaubar. Alleine Mikroplastik das durch Reiniger in unser Abwasser gelangt beträgt die unfassbare Menge von 55 Tonnen jährlich nur in Deutschland.
Wie können wir das Reinigen nachhaltiger gestalten?
Wenn Waschpulver selber herstellen, wie zum Beispiel aus Kastanien, können wir die Belastung durch Rückstände von Mikroplastik und kritischen Inhaltsstoffen schon einmal reduzieren. Es gibt zudem noch viele andere Möglichkeiten Reinigungsmittel selber und ökologisch vertretbarer herzustellen. Ein nachhaltiger Haushalt beginnt schon hier. Mit der Zeit werdet ihr hier immer wieder neue Anregungen finden.
Reduzieren wir zudem die Temperatur der Waschmaschine von 40°C nur ein wenig auf 30°C können wir bereits ganze 35% Strom einsparen. Dadurch sind wir schonmal einen großen Schritt näher und wir sind ein Stück weiter zu einem nachhaltigeren Haushalt.
Ein nachhaltiger Haushalt zeigt sich auch beim Einkaufen
Statt nachhaltig zu planen und nur zu kaufen was wir benötigen werden circa 85 Kilo Lebensmittel pro Kopf in Deutschland jährlich weggeworfen. Die Mehrwegflaschen-Quote lag 2019 bei 41,8 Prozent das hört sich vielleicht viel an, aber ist traurig anzusehen. Seit 1997 ist diese nämlich um 30,2 Prozent gefallen. Gleichzeitig stieg unser Verbrauch an Plastikverpackungen um 94 Prozent. Alleine 63 Prozent des Obst und Gemüses was wir heute kaufen ist in Kunststoff vorverpackt. Es wird immer wichtiger das wir dem versuchen entgegenzuwirken und auf Mehrwegwege zu bauen. Auch im Supermarkt ist dies mit ein wenig Achtung realisierbar.
Nachhaltiger Einkaufen wie soll das gehen?
Wir könnten zum Beispiel aufhören Bananen zu kaufen die zusätzlich in Folie verschweißt sind. Warum auch die Banane hat schließlich eine Schale die eh nicht mitgegessen wird. Warum muss es beim sonntäglichen Brötchenkaufen beim Bäcker unbedingt eine Plastiktüte sein? Wir könnten doch einfach eine verschließbare Box mitnehmen und die Brötchen dort hineinpacken lassen.
Anstatt den Einkauf in Plastiktüten nach Hause zu bringen können wir einen Stoffbeutel und ein Einkaufsnetz mitnehmen und den Einkauf dort unproblematisch verstaut und transportiert werden. Für loses Gemüse müssen es auch keine Plastikbeutelchen sein. Fast überall gibt es mittlerweile wieder verwendbare Gemüsenetze zu kaufen.
Nachhaltiger Haushalt beinhaltet auch anders auf den Müll zu schauen
Die Zeit der PET-Flaschen sind zum Glück Großteils vorbei und gegen Mehrweg ausgetauscht worden Plastikmüll zersetzt sich nicht sondern zerfällt. Das Bild der PET-Flasche im Meer. kennt jeder von uns. Was viele nicht wissen so eine Flasche schwimmt auch noch nach 450 Jahren im Meer. Danach ist er aber nicht Weg sondern bleibt als Mikroplastik im Meer erhalten. Ein Deutscher schafft im Jahr ungefähr 565 Kilo Müll davon werden gerade mal um die 65% recycelt.
Die Lösung heißt Müll trennen
Wir tun hier gleich zwei gute Dinge für ein nachhaltiges Leben. Durch die Mülltrennung senken wir erstmal die Energiekosten da man die Gegenstände wiederverwenden kann und wir schonen die Umwelt da die Ressourcen geschont werden.
Doch was kommt wo hin?
Gelber Sack/Wertstofftonne | Kunststoff: Joghurtbecher, Verpackungen, Styropor, Einweg-Plastikflaschen Aluminium: Take-Away-Schalen, Alufolie Weißblech: Konservendosen Verbundstoffe: Getränkekartons, beschichtete Tiefkühlverpackungen, Kaffeeverpackungen |
Papier | Papier: Zeitungen, Zeitschriften, Geschenkpapier, Mehl- und Zuckertüten Pappe: Bastelpappe, Pappverpackungen Karton: Eierkartons, Schuhkartons |
Bioabfälle | Küchenabfälle: Speisereste, Kaffeesatz, Tee, Schalen, Kerne, verdorbene Lebensmittel Gartenabfälle: Blumen, Grünschnitt, Laub |
Restmüll | Alle Stoffe, die nicht verwertbar, aber ungefährlich sind: Windeln, Hygieneartikel, Gummi, Porzellan, stark verschmutztes Papier, Kassenzettel |
Glas | Behältergläser: Gurkenglas, Weinflasche, Ölflasche, pfandfreie Glasflaschen |
Sperrmüll | Sondermüll, Altholz, Bauholz: Die Abholbedingungen sind am besten bei der Stadt zu erfragen da diese individuelle Regeln haben ansonsten kann man es auch selber zu Wertstoffhof bringen |
Sondermüll | Elektrogeräte, Energiesparlampen, Batterien, Farben und Lacke: In Berlin und Brandenburg gibt es dafür die orange Tonne, ansonsten Fachhandel oder Wertstoffhof da diese Gegenstände Giftstoffe enthalten Medikamente: In einer Apotheke abgeben oder in den Restmüll geben |
Fazit: Ein nachhaltiger Haushalt ist nicht schwer
Was man ersetzen kann
- Joghurt in Mehrweg-Pfandgläsern kaufen
- Milch in Mehrweg-Glasflaschen kaufen
- Wasser, Softdrinks und Saft in Mehrweg-Pfandflaschen kaufen
- Wasser und Softdrinks mit einem Wassersprudler wie zum Beispiel Sodastream selbst machen
- Wurst und Fleisch beim Metzger in mitgebrachte Dosen packen lassen
- Brot und Brötchen beim Bäcker in mitgebrachte Dosen packen lassen
- Obst und Gemüse in Mehrweg-Netze packen
- Kaffee in To-Go Bechern abfüllen lassen