Hel oder auch Helheim nennen wir die Unterwelt wie wir sie aus der nordischen Mythologie kennen. Sie gehört wie Anubis, Osiris und Toth zu den Herrschern der Unterwelten. Hel ist ein altnordischer Name oder Ausdruck welchen wir mit dem deutschen Wort Hölle vergleichen können. Gleichzeitig können wir mit Hel aber auch die Herrscherin dieser Unterwelt nennen und genau um diese geht es heute.
Familiäre Zuordnungen
Hel wird nicht wie ihr Vater Loki zu den Asen gerechnet. Die Asen fürchteten sie und ihre Geschwister den Fenriswolf und die Midgardschlange. Ihre Mutter war die Riesin Angrboda und daher wurde Hel auch dem Riesengeschlecht zugeordnet. Daher brachte man die nach Asgard bevor man sie von dort verbannte warum sie später ihr eigenes Reich gründete. Der Fenriswolf wurde durch die Kette Gleipnir gebunden und die Midgardschlange von Odin ins Meer geworfen.
Die gerechte Totengöttin
Sie ist die Herrscherin des Totenreichs und selber zur Hälfte tot und zur anderen Hälfte lebendig. Eine Eigenschaft die sich auch in ihrer Erscheinung widerspiegelt. In Beschreibungen wird dies in verschiedenen Weisen erläutert. Mal heißt es das eine Seite ihres Körpers, besonders des Gesichtes, normale Hautfarbe trägt während die andere Hälfte blauschwarz sein soll. Eine andere zeigt sie als eine Seite Skelett und auf der anderen als bildschöne und junge Frau, auch wird sie mal zur Hälfte jung und zur anderen Hälfte als alte Frau dargestellt. Dies zeigt und wie nah selbst starke Gegensätze beieinander liegen können. So ist sie das Sinnbild für große Hoffnungen aber auch unausweichlicher Vergänglichkeit.
Hel die Unterwelt
Gleiches zeigt sich auch in der Dualität ihrer Eigenschaften. Zum einen ist sie erbarmungslos und in gewisser Weise schon grausam. Genauso zeigt sich auch die Unterwelt. Unter den Wurzeln Yggdrasils befindet sich Helheim was somit zu Utgards Welten gehört. Die Seelen müssen laut der Mythologie erst die goldene Brücke Gjallarbru überqueren welche über den Todesfluss Gjöll führte. Die Wächterin Mordgur kontrollierte den Namen und den Ort von dem diese kamen während Garm der Höllenhund den Eingang bewachte.
Kleine Verbrechen wie Lügen und Diebstahl straft sie in dem diese Menschen in die Halle des Schreckens kamen. Hier regiert Finsternis und Kälte, sowie verborgene Schwerter um diese Verbrecher hinzurichten. In einer anderen Halle warteten versteckt Giftschlangen die mittelschwere Verbrecher mit Gift besprühten. Die schlimmsten allerdings wurden von Hel an den Restrand geschickt. Dieser Teil der Unterwelt wurde von dem Drachen Nidhöggr bewohnt. Er erwartete diese schon und fraß sie.
Nicht alle Verstorbenen fanden ihren Platz in Helheim. Die in der Schlacht gefallenen durften an Odins Tafel in Wallhall Frieden finden wo sie feiern und tafelten, sie wurden von Walküren vom Schlachtfeld gleich nach Wallhall gebracht. Die Ertrunkenen gehörten der Meeresgöttin Rán. Hel übernahm die an Krankheit und Altersschwäche gestorbenen.
Auch Götter wurden nicht verschont
Wie wir an Baldur sehen waren selbst die Götter nicht unsterblich. Auch sie konnte der Tod treffen. Baldur Odin und Friggs Sohn, der Lichtgott, wurde durch Lokis List ermordet. Denn er sorgte dafür das bei Bogenschießen kein Pfeil sondern ein Mistel Baldur traf und nur sie war in der Lage ihn zu töten. Nun drohte ihm Helheim was Odin und Frigg verhindern wollten. Daraufhin sandten sie seinen Bruder Hermod zu Hel. Seiner Bitte Baldur wieder gehen zu lassen zeigte sie sich einverstanden, allerdings unter der Bedingung das alle Lebewesen um Baldur weinen sollten. Nur wenn wirklich alle um ihn weinten dürfte Baldur Helheim verlassen und zurück zu den Asen. Jetzt hatte Loki aber den nächsten Plan geschmiedet, verkleidete sich als Riesin und weigerte sich um Baldur zu weinen. Es war eine einzige Seele welche also nicht um Baldur weinte. Die Bedingung sagte aber anderes und da blieb Hel standhaft und Baldur durfte nicht zu den Lebenden zurückkehren was Odin und Frigg sehr schmerzte.