Jul - Es wird winterlich

Wir sind mitten in einem neuen Abschnitt des Jahresrads, es wird Jul. Gerade war es noch freundlich draußen. Die Temperaturen viel zu mild und es schien ein zaghafter Versuch in den Herbst zu kommen. Nun ist Dunkelheit und Kälte doch schnell angekommen.

Das neue Jahr hat erst begonnen und schon klopft das nächste Fest, sogar ein Hochfest in unserem Jahreskreis, an unsere Tür.  Jul heißt übrigens Rad und ist Symbol der Sonne, hier sieht man auch den ganz engen Bezug zum Jahresrad. Jetzt wird es gemütlich und der Lichterzauber ist nicht mehr weit. Nur noch 5 Wochen und das Lichterfest steht vor der Tür. Doch was feiern wir an diesem alten germanischen Fest Jul eigentlich?

Infobox Jul

  • Nacht zum 21. Dezember
  • Astronomisch: Sonne tritt in Steinbock ein
  • Mittwinter, Wintersonnenwende
  • Kategorie: Sonnenfest
  • Ereignisse: längste Nacht des Jahres und kürzester Tag
  • Themen: Geburt der Sonne (des Sonnenkindes)

Mythologisches

Der Wendepunkt ist in der Mythologie damit verbunden, dass In dieser Nacht die große Göttin das Sonnenkind zur Welt bringt und somit die Sonne aufs Neue wiedergeboren wird. Die große Göttin schenkt in der Anderswelt ihrem Sohn, dem göttliche Sonnenkind Lugh, das Leben. Diese Geburt steht für den Neubeginn allen Lebens und im Laufe des Jahres wächst das Sonnenkind zum Sonnengott heran. Mythologisch feiern wir an Jul also auch den Geburtstag des Sonnengottes. Somit ist auch der dunkle Gott nun endgültig gegangen und übergibt sein Erbe dem Sonnenkind was als Eichenkönig zurück in unsere Welt kommt.

Was feiern wir an Jul

Jul ist das Fest der Wiedergeburt und der Regenation. Es ist die Wintersonnenwende, die Zeit der längsten und dunkelsten Nacht. Es ist der Wendepunk, jetzt beginnt alles von vorn. Danach werden für uns die Tage wieder länger. Das Licht gewinnt gegen die Dunkelheit und wird zu uns zurückkehren. Wir nehmen Abschied von dem was wir in der Dunkelheit zurücklassen wollen und müssen.

Hier feiern wir also den Neubeginn des Jahreskreislaufs, das Licht und das Leben. Kälte und Dunkelheit haben zwar noch ein paar Monate Oberhand, allerdings gewinnt die Sonne jeden neuen Tag mehr und mehr an Kraft. Der neue Jahreskreislauf lädt uns lockend zu neuen Projekten und nun wieder mehr möglichen Aktivitäten ein.

Die Zukunft war ungewiss

Damals waren die Menschen sich nicht sicher ob die Sonne wieder genügend Kraft finden würde, dass es erneut Frühling werden würde. Was wohl unter anderem auch daran lag das man hoffen und haushalten musste das die Vorräte hielten und man nicht vor dem Frühling an Hunger oder Krankheit versterben könnte.

Die Symbolik des Festes

Es gibt scheinbar kein Leben mehr und die Kraft der Natur wartet auf Erneuerung. Die Natur wirkt wie ausgestorben. Nichts blüht mehr, nichts ist zu finden. Das Wasser ist regungslos zu kaltem Eis erstarrt, die Bäume sind kahl und leblos. Der Schnee liegt wie ein Leichentuch über allem was die Natur einst gab.

Das einzige was man noch sah waren die immergrünen Pflanzen, diese erinnern und zeigen uns, dass die Natur lediglich ruht und nicht gestorben ist. Somit sind diese eng mit der Symbolik zu Jul verbunden. Daher stellen wir uns auch als Erinnerung einen Kranz aus diesen immergrünen Gewächsen in unserem Heim auf. Doch er gibt uns nicht nur die Erinnerung an das was auf einen Neuanfang wartet, sondern wir bieten den Naturgeistern damit eine Zuflucht. Sie fühlen sich in unseren grün dekorierten Häusern ein temporäres zuhause, Schutz vor Kälte und Dunkelheit.

Jul findet man auch heute noch im Weihnachtsfest

Auch wenn die meisten das gewandelte Jul heute als Weihnachten feiern blieb der wichtigste Aspekt erhalten. Wir schmücken unser Haus mit immergrün und bieten, wenn von vielen auch unbewusst und unerkannt,  damit den Naturgeistern eine Zuflucht. Was einst der immergrüne Weltenbaum, in Form des Lichterbaums, war ist heute bei den meisten der Weihnachtsbaum und der Adventskranz den viele auf den Tisch stellen symbolisiert auch heute noch den Kreislauf des Lebens. Auch heute noch nutzt man zur Weihnachtszeit viel Kerzenlicht. Diese entzünden wir als Zeichen wie alles neu beginnt und das Licht zu uns zurück finden wird.

Von Luca

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