Der November ist da und trotz der tags noch viel zu warmen Temperaturen mit ihm auch der Nebel und die Nebelgeister. Auch wenn der Nebel das Wetterphänomen ist, welches bisher am meisten Aufmerksamkeit in der Erforschung erlang, was in ihm schlummert bleibt ein Geheimnis. Er ist sagenumwogen, faszinierend, mythisch und unheimlich zugleich, obwohl wir so viel über ihn wissen heute wahrscheinlich noch mehr als es damals war.
Der Weg in unsere Welt
Wie wir alle mal in der Schule lernten ist Nebel nichts weiter als eine Vermischung von winzigen Wasserpartikeln und der Luft. Doch was uns keiner lehrte ist das Wasser und Luft auch ein Medium der geistigen Welt bieten. Ein Trägermedium um es genauer zu sagen. So finden auch nicht ganz so freundliche Gesellen den Weg zu uns denn besonders der Novembernebel bringt auch die Nebelgeister mit in unsere Welt.
Nebelgeister scheute man
Der Glaube, dass nur Hexen die durch ihre brodelnden Kessel, für den Nebel verantwortlich waren, war nicht der einzige der die Menschen begleitete. Weiter verbreitet war der Glaube an Nebelgeister. Diese waren üble Gestalten welche in unterschiedlichen Gestalten auftauchten und massiv Unglück bringen sollten.
Rückzugsorte der Geister
Nebel über Seen oder an Bergen sollten auf ihr Versteck in nahen Höhlen hinweisen, aber auch eine Stelle im See die im Winter niemals zugefroren war, so glaubte man, zeigt ein Versteck auf. Der Nebel hat hier für den Geist eine schützende Funktion. Er verschleiert ihn sodass er leicht auf Menschenjagd gehen konnte oder Dinge stehlen und in sein Versteck bringen würde. Getrau dem Glauben das man Gleiches mit Gleichem vergelten muss dachte man der einzige Weg die Geistern zu vertreiben wären stark rauchende Feuer.
Nicht nur in Bayerns Brauchtum
In der Sagenwelt Bayerns haben die Nebelgeister seit jeher einen festen Platz. Im Novembernebel tauchen diese Wesenheiten auf. Hier sagt man ihnen nach einsame Menschen aus ihrem Dorf zu locken und in die Irre zu treiben. Hier soll es gerade auf dem Unterberg der Bayern und Österreich, als nördlichstes Massiv der Berchtesgadener Alpen, verbindet immer wieder zu Unfällen kommen sobald ein Mensch plötzlich einem Nebelgeist begegnet.
Nebelgeister auf dem Brocken
Im Harz spricht man vom Brockengespenst. Riesige Schattengestalten die sich auf den Beobachter zubewegten. Der Sage nach sollte es sich hierbei um eine Frau handeln, welche die Besucher vom Brocken vertreiben wollten. Heute ist klar das es sich um den Schatten im Nebel handelt, durch den Nebel wirkt dieser stark vergrößert und teils auch verschwommen.
Nebelgeistern in anderen Regionen
In den Nahen Alpen beschreibt man einen Nebelgeist oft als einen großen Wolf. Am Bodensee erzählt man sich den Mythos als ein Männlein welches Menschen frisst. Der Mythos der weißen Frau welcher sich in Sachsen-Anhalt hält ist eine andere Form der Nebelgeister. Im Norden spricht man von einem fahlen Schimmelreiter der im Nebel auftaucht und in der Eifel spricht man von einem Fuchs oder Hunde, welcher den Wanderern auflauert, sich auf ihren Rücken hockt und sie so in Grauen versetzt.
Aber auch in Österreich und Südtirol erzählt man sich Geschichten über die Nebelgeister. Eine davon habe ich als besonders schön empfunden. Sie macht keine Angst, aber zeigt doch welchen Schrecken auch heute noch diese Wesen in regionalen Teilen verbreiten.
Kitatauglich ohne Schrecken
Der Begriff Nebelgeister ist heute unseren Kindern auch noch geläufig, allerdings ohne den Schrecken der dahinter steckt. Gerade in den Kindergärten gehen diese jetzt harmlosen Geister oft in Liederform umher. Hier hat Iso Richter, der einigen schon durch Lieder wie Was machen Igelkinder oder In der Nacht bekannt ist, ein weiteres Werk geschaffen was manchen vielleicht aus ihrer eigenen Kindheit oder von ihren Kindern kennen. Ein gelungener Weg die alten Geschichten lebendig zu halten ohne den Kindern Angst zu machen wie ich finde.