Seelenbrot

Heute möchte ich euch etwas über die Seelenbrote erzählen und euch später auch ein Rezept zum ausprobieren an die Hand geben. Doch zuvor möchte ich euch einen kleinen Einblick in mein Samhain bieten und welche Rolle bei mir die Brote spielen.

Wie jedes Jahr werde ich auch dieses Jahr mein persönliches Samhain ohne große Party, viele Treffen oder irgendwelcher wilden Aktivitäten begehen. Für mich ist Samhain der Tag für meine Ahnen. Diesen einen Abend im Jahr können wir uns alle versammeln und zusammen feiern. Es ist die Nacht an der ich meinen Bruder, meine Großeltern einfach alle die mir nahe standen wiedersehen kann. Also ein gemütliches, familiäres Zusammensein.

Morgens beginnt der Tag in dem ich schon das Festmahl vorbereite. Wie jedes Jahr wird es eine schöne Kürbissuppe werden und ein Seelenbrot, da dies zur Suppe passen soll werde ich kein süßes machen welches mit Kürbismus, Orangen- und Zitronenschalen ist sondern eher ein neutrales dem ich entweder Kräuter beimische oder eine Kräuterbutter beilegen werde.

Da wir nach dem Essen oftmals noch lange beisammen sitzen werde ich auch wieder eine Portion Soul Cakes und Ausstechkekse in Geistform backen die man bei einem Glas Wein genießen kann. Diese Kekse bleiben dann auch über Nacht auf dem Tisch stehen das Ahnen die in der Nacht noch kommen sich bedienen und stärken können.

Seelenbrote in Irland

Seelenbrote backte man damals traditionell in Irland zu Samhain. Man backte diese Brote und opferte den Ahnen eine Scheibe und legte teilweise auch eine Scheibe nach draußen und bot sie somit Feen an. Den Rest des Brotes aß man aber nicht selber sondern verteilte ihn genauso, an die ärmere Bevölkerung, wie auch die Soul Cakes wenn diese zu Samhain an der Haustür ihre Verse für die Ahnen sprachen.

Seelenbrote in Deutschland

Auch in Teilen Deutschland gab es diesen Brauch der Seelenbrote. Jedoch ist dieser hier etwas anders. Er wurde zum christlichen Allerseelen gebacken. Wer nun am Wendepunkt zwischen Herbst und Winter so eine Seele verspeisen wurde, der sollte im kommenden Jahr eine reiche Ernte bevorstehen.

Der Zopf von den Paten

Doch es gibt auch den Brauch der süßen Seelenbrote welche zu einem Zopf geflochten wurden. Diese Form ging darauf zurück, dass noch viel früher, Witwen ihren Männern den Zopf mit ins Grab gaben. Später verschenkte man die gebackenen Zöpfe um genauso etwas der eigenen Lebenskraft an geliebte Menschen weiterzugeben.

 Meist schenkten Paten ihren Patenkindern so einen Zopf, auch wurde gerne ein Geldschein mit eingebacken. Somit wollte man den Kindern etwas der Lebenskraft abgeben um sie gut und sicher durch den kalten und entbehrlichen Winter zu bringen. Daher stammt auch der Brauch des „Zopfgeldes“.

Zum 30 jährigen Krieg

Des Weiteren gibt es die Überlieferung, dass zur Zeit des 30 jährigen Krieges ein Bäcker das Gelübde ablegte jedem Bedürftigen jedes Jahr an Allerseelen ein Brot zu schenken. Dafür solle aber Ravensburg von der Pest verschont bleiben. Doch aus Sparsamkeit wurde aus den Brotlaiben eher ein Stangenbrot welches ca. 30 cm lang ist, aus drei bis vier Strängen bestand und  am Ende zu einem Zopf geflochten war.

Seelenbrote in Mexico

Selbst heute noch gibt es in Mexico den Brauch der Seelenbrote, dem pan de muerto, ein runder Brotlaib aus Hefeteig welcher mit Mustern und nachgebildeten Gebeinen verziert ist. Jedes Jahr vom 31.10 bis zum 2.11 herrscht dort ein großes Fest. Das Dia de Los Muertos, der Tag der Toten.

Nicht nur Süßigkeiten in vorm von Zuckerschädeln (den calaveras de dulce), Särgen etc sind hier üblich. Überall in der Stadt stehen Blumen und kleine Altäre und auch in den Häusern stellen die Familien bunt geschmückte Altäre mit Zuckerwerk, Seelenbroten, Fotos, Kerzen und bunten Blumen.

Hier ist es ein Freudenfest da die Ahnen für diese Zeit zu ihren Familien zurückkehren sollen, also ähnlich unser Ahnen an Samhain. Hier sollen die Leckereien und bunten Dekorationen den Toten den Weg nach Hause weisen.

Zutaten:

  • 1 kg Mehl (traditionell Dinkel)
  • 500 ml Milch
  • 30 g Hefe
  • 100 g Zucker
  • 200 g Butter
  • 1 TL Salz

Zubereitung:

  • Milch lauwarm erhitzen. Etwas von der Milch mit einem TL Zucker und der Hefe verrühren. Mehl in eine Schüssel sieben. In der Mitte eine Mulde formen und Hefemilch hineingeben. 10-15 Minuten gehen lassen. In der Zwischenzeit Butter schmelzen.
  • Zucker und Milch dazu geben. Mit einem Kochlöffel verrühren. Geschmolzene Butter und Salz zugeben und den Teig kräftig schlagen (man greift unter den Teig und zieht die Hand vor) bis er Blasen wirft. Teig mit Mehlbestäuben und nochmal 30 Minuten gehen lassen.
  • Teig auf in drei Teile teilen und 3 Stränge rollen. Diese werden parallel gelegt und nur an den Enden jeweils zu einem Zopf geflochten. Die Mitte bleibt parallel. Im Backofen bei ca. 220° C für 30 Minuten backen.

Von Luca

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