Es geht wieder um Samhain, heute um das Samhain wie es traditionell ablief. Ich habe euch schon über unser Samhain einige Informationen, Rezepte und DIYs an die Hand gegeben. Jetzt gehen wir zurück und reisen in eine Zeit vor den Kostümen, des tick or treads und der heute üblichen Partys. Es sind noch 5 Tage bis zum kalendarisch fixen Samhain und wir befinden uns jetzt in der Zeit der Kelten und des Mittelalters.
Der Brauch der Feuer
Damals wurde traditionell jeder Teil der Gesellschaft bedacht. Aus allen Himmelsrichtungen sammelte man vorbereitend Holz. Diese Feuer wurden durch die Druiden gesegnet und um den Kreislauf des Lebens zu huldigen warf man nicht nur Holz sondern auch Ähren und Erde in die Flammen.
Die Gesellschaft war noch vielfältiger. Arme, reiche und die Mittelschicht, einfach jeder wurde involviert. So sammelte man 9 verschiedene Holzarten um dies widerzuspiegeln. Das Anzünden dieses Feuers erfolgte erst wenn im Umkreis alle Feuer, sogar das im Herd, gelöscht waren. Die Feuer zeigten aber auch das Verhältnis des Gottes als dem Stechpalmenkönig und seinem Volk da, welches durch die Feuer symbolisiert wurde. Zusätzlich sprach man dem Feuers an Samhain eine Reinigungs- und Schutzfunktion zu.
Es war die Hauptaktivität ohne den das Ritual des Opfern gar nicht so möglich gewesen wäre. Um den König und die Göttin des Landes zu vereinen hielt man ein Ritual ab. Hierbei opferte man zeremoniell einen Stier. Dieser wurde danach auf dem Feuer gebraten oder auch gekocht. Dieses Fest- und Opfermahl stand danach jedem, egal welche Stellung er in der Gesellschaft hatte oder von wo man kam, frei der teilnehmen wollten.
Ein großes Festmahl für jeden
Zu dem Festmahl trank man traditionell Uisce beatha, was der Überlieferung nach die gälische Form des lateinischen Aqua Vitae war. Mit zunehmender Anglisierung nannte man es später Whiskey. Traditionell trank man es aus der Quaiche. Diese war eine Trinkschüssel mit zwei Griffen. Doch es sollte nicht nur den Durst löschen. Im Besonderen stand er eher als ein Mahnmal.
Er wirkte berauschen weswegen man ihn in Maßen und mit Bedacht trinken sollte, so wie man auch mit den Vorräten aus der Ernte vorsichtig haushalten sollte. Der Winter stand schon in den Startlöchern und Maßlosigkeit in dem noch eher üppigen Herbst würde unweigerlich dafür sorgen das es einem im Winter schlecht ging durch Hunger und Not, so wie es einem nach einem Alkoholrausch am nächsten Tag schlecht geht.
Wie schon erwähnt war jeder ob reich oder arm, Bewohner des Dorfes oder Reisende, am Feuer willkommen geheißen. Jeder war ein gern gesehener Gast der sich mit Speis und Trank an der Festtafel laben durften. Dies ging auf den Glauben zurück das durch die dünnen Schleier zur Anderswelt die Götter und Ahnen in unsere Welt kommen konnten. Dadurch wurde gerade den Fremden besondere Aufmerksamkeit geboten denn es könnte sich um einen unserer Ahnen oder sogar um eine Gottheit selber handeln.
Der Geist ging mit
Nach der Feier ging man zurück in die Häuser. Jeder entzündete eine Fackel und trug schützend somit ein Teil des Feuers mit in den Haushalt. Dieses Feuer sollte den Geist der Wahrheit, des Landes und der Bewohner mit in den Haushalt bringen, welcher dort genauso reinigend und schützend wie das große Feuer wirken sollte. Man verbannte und vertrieb damit also wortwörtlich die Dunkelheit.
Der traditionelle Feuerbrauch entwickelte sich weiter
Etwas später aber bis weit ins 18. Jahrhundert glaubte man fest an die heilende Wirkung des Feuers weswegen die Menschen durchs Feuer sprangen und Regional sogar das Vieh durch das Feuer trieben. An den Feuern rief man aber auch sie Sonne an. Feuer gab es zu diesem Zeitpunkt meist auf Hügeln. Nach alten Glauben reifte und wuchs diese jetzt im Schoß der Göttin, dass sie zur Wintersommerwende mit all ihrer Kraft wiedergeboren werden würde. So wurde nicht nur der Feuersprung an den Feuern zelebriert, sondern auch die Sonne angerufen. In jedem Jahreskreisfest der Kelten spielten die Feuer eine wichtige Rolle.