Der Inkubus und die Sukkubus. Heute möchte ich euch etwas über diese gewisse Art der Wesenheiten erzählen. Hierbei handelt es sich um einen Dämon, der die Menschen nachts aufsucht. Der ein oder andere mag diese Gestalten heute vielleicht noch aus Geschichten und düsteren Sagen kennen.
Auch mag man sie aus Redensarten und Erklärungen kennen. Gerne schiebt man nämlich auch heute noch erotische Träume auf einen Inkubus oder eine Sukkubus. Nach dem alten Glauben kann man von diesen Besuchen richtig werden und der Körper zerfällt langsam Leidenschaft. Diese nächtlichen Besuche werden also zu einer Art Sucht.
Gerade im Christentum versuchte man sich nicht der Sünde verantwortlich stellen zu müssen, indem man dies auf die übernatürlichen Mächte schob. Hier wurde somit der nächtliche erotische Traum und auch eine damit verbundene Ejakulation gerechtfertigt, da man ja nichts dafür konnte.
Was ist ein Inkubus bzw. eine Sukkubus?
Als Inkubus oder seine weibliche Form, die Sukkubus, beschreibt man in der Mythologie eine Art ähnlich dem Alb, also einen Albtraum verursachenden, nachtaktiven Dämon. Manchmal bezeichnet man ihn auch als Waldgeist oder Sylvan.
Hier gibt es einen Unterschied zum Alb. Der Alp bringt lediglich Träume, bei einem Inkubus sowie einer Sukkubus bleibt es nicht nur bei Träumen. Diese Dämonen sind etwas anders, sie leben nicht nur durch den Schrecken allein. Sie greifen auch körperlich auf den Menschen zu. Dies heißt, ein Inkubus sucht nachts die schlafende Frau auf und paart sich mit ihr, ohne dass sie es merkt. Eine Sukkubus ist das Gegenteil davon, hierbei handelt es sich um ein weibliches Wesen, welches den Mann aufsuch, sich mit ihm Part und seinen Samen stiehlt. Durch diese Art der Paarung sollten sie sich von der menschlichen Lebensenergie ernähren.
Heute vermutet man, dass diese Art Dämonen aus Mesopotamien stammen. Dort jedenfalls findet man die ältesten Erwähnungen dieser Art Dämonen. Hier findet man sie oft mit den Bezeichnungen Lilu oder Lilitu, Ardat Lili oder Irdu Lili. Dämonen, die den Menschen in Form von erotischen Träumen erreichen. Diese Vorstellung findet man auch in der jüdischen und christlichen Mythologie. Ein Beispiel dafür ist Lilith.
Wie stellen wir uns ihre Erscheinung vor?
Die allgemein gängigste Beschreibung zeigt einen Inkubus oder eine Sukkubus in menschlicher Form. Hierbei sind sie unser perfektes Abbild und zeigen sich jedem so, wie er es für perfekt hält. Gemein haben alle Beschreibungen, dass diese Frauen oder Männer, bzw. Dämonen, hypnotisierende Augen haben. Dies unterscheidet sie von normalen Menschen, allerdings sollen sie auch Fledermaus ähnliche Flügel besitzen.
Inkubus und Sukkubus im Mittelalter
Gerade im Mittelalter müssen diese Dämonen wohl besonders aktiv gewesen sein. Bei Hexenprozessen waren sie sehr beliebte Verurteilungsgründe. Man hat der angeblichen Hexe unterstellt mit einem Inkubus, damals nannte man ihn auch Buhlteufel, in Verbindung zu stehen. Gerade alleinstehenden Frauen, die ein Kind geboren haben, wurde dieser Vorwurf oft gemacht.
Damals vermutete man, dass diese Dämonen im Auftrag des Teufels handelten. Sie sollten daher nachts Männer und Frauen im Schlaf besuchen und den Beischlaf vollziehen. Hierbei vermutete man, dass als erstes die Sukkubus mit dem Mann schlief und in sich seinen Samen aufnahm. Mit diesem so gestohlenen Samen soll sie sich zum Inkubus gewechselt haben und dann eine Frau aufsuchen. Mit dieser Frau vollzog er dann ebenfalls den Beischlaf und befruchtete sie so mit dem gestohlenen Samen. Dies war seine einzige Möglichkeit da er als wechselhaft und geschlechtslos nicht zeugungsfähig war. Das Ergebnis des ungewollten Aktes war somit die Geburt einer Frau. Diese Kinder nannte man Wechselbälger.
Eine andere Theorie besagt, dass die Opfer dieses nächtlichen Übergriffes mit der Zeit immer weniger wurden, dem Teufel zu dienen. Dieser wollte frische starke Seelen, welche seine Armee unterstützten. Somit zeugte ein Inkubus mit seinem weiblichen Opfer ein Dämonenkind mit menschlichem Blut, die Sukkubus empfing den Samen und somit das Kind von ihrem männlichen Opfer, ohne dass dieser überhaupt wusste, dass er Vater wurde.
Weltweit wurde der Inkubus oder die Sukkubus als Nachkomme des Teufels und somit als böse gewertet.