Zwiebel

In alten arabischen Schriften heißt es, dass die Zwiebel am Beginn der Zeit entstand. Als der Teufel des Paradieses verwiesen wurde sollte da wo er den rechten Fuß aufsetzte die Zwiebel und wo der rechte Fuß stand der Knoblauch sprießen. Durch den Geruch und roh scharfen Geschmack brachte man Knoblauch und Zwiebel mit dem Teufel in Verbindung da ein Gott den Menschen nie so etwas Scharfes geben würde. Im Mittelalter nutzte man die Zwiebel zum Schutz, aber auch gegen Pest und Cholera. Heute weiß man, dass dies kein Aberglaube war sondern in einigen Einzelfällen wirklich half.

Ob roh, gedünstet oder gebraten die Knolle wird gerne genutzt. Sie bringt Geschmack und kann Fleisch wunderbar zart machen. Seit jeher wird sie völlig vielseitig in Salaten, Suppen, Fleischgerichten, Fischsud, Marinaden, Soßen, Gemüse etc. verwendet. Zum Beispiel als Belag für herzhaften Zwiebelkuchen, Zwiebelfleisch für Fleischliebhaber oder als vegane bzw. mit Käse überbacken als vegetarische französische Zwiebelsuppe um nur mal ein paar Beispiele für ihre vielfältige Zubereitung zu nennen.

Steckbrief

  • Botanische Bez.:      Allium cepa
  • Pflanzenfamilie:       Amaryllisgewächse
  • Standort:                   sonnig, warm
  • Boden:                       nicht frisch gedüngt, humose, feinkrümelige Gartenerde
  • Wasserbedarf:         mäßig, verträgt zwischendurch Trockenheit
  • Säen:                         im März und August
  • Erntezeit:                  Juli bis August und Mai bis Juni
  • verwendete Teile:   Knolle
  • Farbe der Blüten:    grünlich Weiß
  • Vorkommen:            ursprünglich vermutlich aus China, heute weltweit
  • Wuchshöhe:            bis zu 120 cm
  • Wuchsbreite:           10 cm

Inhaltsstoffe

Allicin, Alliinase, Aminosäure (Isoalliin), Asparagin, ätherische Öle, Calciumoxalate (Calciumsalze der Oxalsäure), Carotin, Cholin, Essigsäure, Flavonoide (Quercetin, Rutin), Fumarsäure, Gerbstoffe, Glykoside, Jod, Linolsäure, Lithium, Lutein, Oleanolsäure, Phenolcarbonsäuren (Kaffeesäure), Phosphor, Rhamnose, Salicylate, Schwefel, Trigonellin, Vitamine, Zink, Zitronensäure

Heileigenschaften

Zwiebeln wirken Appetit anregend und wirken harntreibend. Weiter enthalten sie so gesehen natürliche Antibiotika, welche Krankheitserreger abtöten. Dies macht sie nicht nur in der Ernährung sondern auch bei den Hausmitteln vielseitig einsetzbar. Aus Erfahrung wirkt hier der Sud der bei der Abkochung der Zwiebel entsteht oder weiter verarbeitet als Zwiebelsirup magenschonender.

Je nach Krankheitsbild stehen hier unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten zur Verfügung. Ob als Zwiebelsäckchen oder -sud, Saft oder –sirup sie ist ein starkes Mittel um sich selbst schnell und einfach zu helfen. Die kleinen Knollen helfen in geringem Maße gegen Blutzuckererhöhungen, zu hohen Blutdruck, und Cholesterinproblemen. Hier schützen die schwefelhaltigen Wirkstoffe direkt in der Leber schon.

Bei Warzen soll auch Brei helfen. Dafür einfach die Schale abziehen und die Zwiebel fein hacken. Danach die Würfel mit einer Gabel zerdrücken, etwas Wasser zugeben, das ein Brei entsteht und diesen auf die betroffene Hautstelle auftragen.  

Nach einem Insektenstich eignet sich frischer Saft. Dieser muss nicht mal besonders Hergestellt werden hier reicht es eine Zwiebel zu halbieren und mit der Schnittseite auf den Stich zu legen und etwas zu reiben. Dies lindert den Schmerz und verhindert eine Entzündung an der Einstichstelle.

Des Weiteren eignet sich der Saft für alle Erkältungskrankheiten, sowie Heiserkeit und Husten. Wie man diesen dafür genau herstellen kann habe ich euch vor ein paar Tagen schon genauer erzählt. Kleingehackt in einem Stoffbeutel, wie zum Beispiel ein Waschlappen, hilft sie als Zwiebelsäckchen zum Beispiel bei Ohrenschmerzen. Dafür legt man diese Säckchen einfach auf das betroffene Ohr. Hier sollte man allerdings vorsichtig sein da Verbrennungsgefahr besteht.

Die tolle Knolle in der Literatur

Cipollino von Rodari  ist ein italienisches Märchen das im Fabelland der Früchte, mit Obst und Gemüse als Bewohner spielt. Eines Tages passiert ein Versehen mit dem regierenden Prinzen Zitrone der dieses Versehen zum Staatsverbrechen erklärte. Cipollino und seine Freunde verjagen daraufhin gemeinsam die niederträchtige Obstaristokratie.

Rafik Schami hat in seiner Märchen und Fabel Sammlung Das Schaf im Wolfspelz eine Geschichte über die Zwiebel veröffentlicht. Der König des Landes fordert übertrieben große Abgaben. Die Bauern verarmen und Widerstand ist der Folge.  Dieses Märchen erzählt auch wieso wir beim Zwiebelschneiden weinen müssen.

Immer schon magiesch

Schalen sollte nicht einfach weggeworfen werden, sondern man kann sie verbrennen, um Geld anzuziehen und  abzusichern, dass das Geld auch bleibt. Getrocknete Schale kann für  Schutz und Bannung ebenfalls geräuchert werden. In Ungarn räuchert man die Schalen genauso. Hier allerdings während einer Geburt und nicht um Geld anzuziehen sondern zum Schutz  für Mutter und Neugeborenes , da Mutter und Baby nach den Glauben her während der Geburt bösen Geistern und dem bösen Blick besonders ausgeliefert seien.

Die Knollen vertreiben böse Geister und desinfizieren die Raumluft. Darum soll eine in der Mitte quer halbierte Knolle in der Linken und Rechten Ecke der Fensterbank schützen und negative Energien Bündeln. Diese sollte alle 24 Stunden ausgetauscht werden damit sie die gebündelten negativen Energien nicht wieder an den Raum abgeben. Eine mit Nadeln besteckte Zwiebel auf der Fensterbank soll gegen magische Angriffe und den bösen Blick schützen.

Vorsicht! Es gibt Menschen, die keine Zwiebeln vertragen, alternativ kann man dann Knoblauchzehen nehmen.

Von Luca

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